Seit wann läufst du?
So richtig weiß ich gar nicht mehr, seit wann ich laufe. Ich habe begonnen, als wir frische 18 Jahre alt waren. Aber damals bin ich eher sporadisch gelaufen. Wie ich Lust hatte, wie ich mich eben gefühlt habe. Seit ich Mama bin, laufe ich ambitionierter. Ich stecke mir Ziele, laufe nach Plan und bin ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen.
Wie bist du zum Laufen gekommen?
Wie gesagt, habe ich erst mit dem Mama-Dasein begonnen, zielorientierter zu laufen. Ich glaube, ich wollte damals auf keinen Fall in die Schublade passen, in die sich viele Mamas gern selbst stecken. Ich wollte eine sportliche Mama sein und schnell wieder zu der Figur kommen, die ich vor unserer ersten Tochter hatte. Laufen war damals für mich die perfekte Möglichkeit, denn die Kleine war immer mit dabei.
Was treibt dich an?
Ich bin immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Ich mache nichts lieber, als mir selbst zu beweisen, wie ich meine Grenzen verschieben kann. Höher, weiter, schneller, härter… Für mich und meinen Kopf ist es sehr wichtig, zielorientiert voranzukommen. Und sehr gern stecke ich mir dabei Ziele, die zunächst unerreichbar erscheinen. Sie am Ende zu erreichen ist das tollste sportliche Gefühl.
Was bedeutet das Laufen für dich?
Laufen ist meine Leidenschaft…es ist Liebe. Ich genieße jeden Meter. Es macht mich einfach glücklich. Habe ich einen schlechten Tag, brauche ich meine Laufschuhe, einen unserer Hunde und dem Wetter angepasste Kleidung. Dazu jemand der auf unsere Teufel aufpasst und schon geht es los. Raus an die Luft – Kopf frei laufen. Für mich die perfekte Möglichkeit Stress abzubauen.
Was sind deine größten läuferischen Erfolge?
Da kann ich mich gar nicht entscheiden. In meinem Trainingsraum hängen knapp 80 Medaillen. Ich habe unzählige Läufe absolviert, die mir sehr viel bedeuten. Bestzeiten auf 10 Kilometer sind dabei genau so große Erfolge, wie ein Marathon, den ich nach meinen Wunschzeiten gelaufen bin. Der Supermarathon, die vielen Trailläufe in den Bergen, mit unzähligen Höhenmetern – auch das sind alles ganz persönliche Erfolge. Es gibt auch viele Läufe, die nicht wegen der Zeit eine große Rolle spielen, sondern einfach emotional so wichtig waren, dass sie für mich riesige Erfolge darstellen. Hier rede ich von Rennen, die ich in meiner Schwangerschaft laufen konnte, die ersten Läufe nach der Geburt unserer Kinder usw.
Läufe, bei denen vor allem das Ankommen wichtig war. Aktuell habe ich für mich erkannt, wie schnell ich bei Hindernisläufen sein kann, wenn ich mich auf mich konzentriere. Große Veranstaltungen mit Top Platzierungen von eins bis drei…und regelmäßig TopTen unter den Frauen, machen mich natürlich stolz und stehen aktuell auf der Agenda auch ziemlich weit oben.
Was war dein schönstes Lauferlebnis?
Auch das kann ich eigentlich gar nicht wirklich sagen. Es gab einfach zu viele. Ganz besonders toll sind aber immer die Läufe gewesen, bei denen ich andere Läufer zu ganz persönlichen Bestzeiten oder Leistungen bringen konnte. Vom Halbmarathon meiner Schwester bis hin zu mehreren Marathons, auf denen ich schon viele Läufer begleiten und ziehen durfte. Unvergesslich bleibt auch jedes einzelne Rennen in Rudolstadt. Wie viel ich hier mit meinem Mann, Clemens, Patrick und Markus erleben durfte, ist echt verrückt und einfach nur emotional ohne Ende. Aktuell genieße ich sehr viele Läufe mit den Mädels der Legendhunter und natürlich auch mit meinen Mädels, hier aus dem Team Fitness-Mama. Gemeinsam mit so vielen wundervollen Menschen, wird jedes Lauferlebnis zu etwas Besonderem.
Was ist dein läuferisches Ziel?
Ich habe ganz ehrlich gesagt drei. Zum einen, möchte ich meine 10 Kilometer Bestzeit, die aktuell knapp unter 45 Minuten liegt, weiter verbessern. Ich weiß aber, dass das ein extrem anspruchsvolles Ziel ist. Ziel Nummer zwei ist ein Marathon in 3:30 Stunden. Das sind also nochmal 14 Minuten, die ich schneller werden muss. Ziel Nummer drei – und da mischt sich meine Laufleidenschaft mit einem kleinen Hauch Verrücktheit. Ich will einen Iron Man finishen. Sicher nicht heute und nicht morgen. Aber dann, wenn es mir die Zeit erlaubt, mich ordentlich darauf vorzubereiten.
Was machst du außer Laufen?
Oh, erwischt! Wer mich kennt weiß vermutlich, dass ich nicht still halten kann. Ich habe ja auch schon geschrieben, dass ich immer wieder auf der Suche nach neuen Herausforderungen bin. Entsprechend gestaltet sich natürlich auch mein sportliches Leben. Ich brauche Bewegung und ich muss mich regelmäßig auspowern. Ich habe im Jahr 2019 mehr als 558 Trainingseinheiten absolviert. Gebraucht habe ich dafür über 788 Stunden. Wahrscheinlich erkennt man hier sehr deutlich, das Sport einfach zu meinem Alltag gehört. Ich muss aber auch zugeben, dass ich in den vielen Jahren sehr gut gelernt habe, was es heißt auf seinen Körper zu hören. Es gibt für mich auch viele Trainingseinheiten, in denen ich mich nun bewusst auf ein gesundes und effektives Training fokussiere. Allein schwitzen und auspowern? Nein, die Zeiten sind lange vorbei. Wir geben unserem Körper so viel mehr, wenn wir gezielt arbeiten und wir die Aufmerksamkeit auch hin und wieder auf alternative Trainingseinheiten richten.
Welcher Typ bist du? Trainierst du lieber allein, oder in der Gruppe?
Gehe ich an die Grenze, bin ich sehr gern allein. Ich möchte mich dabei konzentrieren und ganz genau auf meinen Körper hören. Ich mag die Kontrolle, sie bietet mir Sicherheit. Trainiere ich in einem (für mich) lockerem Umfang, bin ich sehr gern in der Gruppe unterwegs. Dann muss ich mich nicht so stark auf mich konzentrieren und bin gern mit anderen zusammen. Würde ich nicht gern mit anderen Sportlern zusammen sein, wäre ich auch als Trainerin völlig fehl am Platz.
Letzte Frage – mit wem läufst du am liebsten?
Zunächst – es gibt fast kein einziges Training ohne unsere Hunde. Sie sind immer dabei. Bei allen anderen Trainingspartnern kommt es wieder ganz auf den Umfang und das Ziel des Trainings an. Ich laufe sehr gern mit meinem Mann. Mit ihm bin ich in der Regel aber etwas flotter unterwegs. Laufen mit langen Umfängen mache ich sehr gern mit Jens, Clemens, Markus, Andy… leider ist bei allen die Zeit knapper geworden und es passt nicht immer. Brauche ich zum Laufen genauso verrückte Mädels um mich, laufe ich gern mit Katy, Annett und Petra. Und möchte ich andere mitziehen und motivieren, dann bin ich leidenschaftlich gern mit den Mädels aus dem Team Fitness-Mama unterwegs.