Wer einigermaßen regelmäßig meine Blockbeiträge liest oder meine Aktivitäten verfolgt, hat sicher bereits mitbekommen, dass auch ich beinahe regelmäßig von meinen Schienbeinkanten geärgert werde. Seit einem Jahr komme ich einfach nicht ohne meinen Physiotherapeuten, regelmäßiges Taping, Stabilisations- und Gleichgewichtsübungen sowie meine Blackroll aus. Ich habe einen Weg gefunden damit zurecht zukommen, richtig glücklich bin ich mit meinen ständig unterschwellig schmerzenden Schienbeinen jedoch nicht. Vor allem wenn ich jedes Mal kurz vor dem Marathon wegen der Schienbeinkantensydrome pausieren müsste. Auf Dauer ist dies einfach anstrengend und nervig.
Bereits im Juni beschloss ich deshalb mich an einen Heilpraktiker zu wenden. Von meinem Trainer habe ich erfahren, dass viele Leistungssportler den Physiotherapeuten, Heilpraktiker und Kinesiologen Andreas Beyer in seiner Praxis in Ichtershausen aufsuchen. Vielleicht hat jemand, der sich um die Profis kümmert ja auch einmal Zeit für mich? Ich wollte es nicht unversucht lassen und griff zum Telefon. Überglücklich habe ich mir anschließend meinen Termin für den 24. August eingetragen.
Gestern war es dann endlich so weit. Etwas später am Abend traf ich den Mann, der mich bitte endlich von meinen Beschwerden erlösen sollte. Ich war sehr gespannt und schließlich sehr froh, auf einem sympathischen und freundlichen Herrn zu treffen.
Zu Beginn jeder Behandlung steht natürlich die Anamnese. Bereits während ich seine Fragen beantwortete erkannte ich die Fehler selbst. Piercings, Tattoos, Kaffee, Energiedrinks, die Antibabypille…
Nach dieser Erstaufnahme ging es auf die Liege. Nun wurden alle Meridiane und deren Funktionstüchtigkeit durchgetestet. In der Zeit, in der ich mich selbst noch intensiv mit der Alternativmedizin auseinandersetzte, musste ich immer wieder feststellen, dass ich mit der Kinesiologie nicht zurechtkam. Umso erstaunter war ich, dass jeder Griff saß und ich jedes Defizit bzw. jeden Fehler selbst spürte. Einfach, weil ich dann keine Kraft hatte.
Zum Beispiel fehlte mir im rechten Arm absolut die Kraft, als ich diesen von mir weg drücken sollte. Ich konnte es nicht fassen, schließlich trainiere ich fleißig und meine Arme sehen mit Sicherheit nicht aus, als hätte ich keine Kraft.
Sehr interessant wurde es auch, als wir uns meinem Bauchnabelpiercing zuwandten. Sicher ist vielen bekannt, dass Piercings negative Auswirkungen auf unseren Köper haben sollen. Im Bereich des Bauchnabels können Allergien, Schlafstörungen, Rückenbeschwerden usw. die unangenehmen Nebenwirkungen eines Piercings sein.
Mir sagte Herr Bayer, dass ich die Rückenbeschwerden beispielsweise durch das viele Training verhindere. Meine Bauchmuskulatur ist in der Lage so zu arbeiten, dass ich Bandscheibenvorfälle oder ähnliches kompensieren kann. Allerdings kann dieser Piercing ebenfalls der Auslöser für meine Schienbeinbeschwerden sein. Denn ich schaffe es unter anderem nicht, durch meine Bauchmuskulatur mein Becken zu stabilisieren, was sich wiederum auf meinen Laufstil auswirkt. Ein Problem, das auch mein Physiotherapeut schon erkannt hat.
Im Test sollte ich meinen linken Fuß nach oben ziehen. Ich konnte diese Position allerdings nicht halten. Ein oder zwei kurze Handgriffe durch Herr Bayer und es hat funktioniert. Anschließend sollte ich kurz an meinem Bauchnabelpiercing wackeln. Gesagt, getan. Und was ist passiert? Die Kraft im Fuß war erneut verschwunden.
Also gut, für mich heißt es also Piercing entfernen und meine Narben behandeln. Mit Narben sind auch meine Tattoos gemeint. Wie? In den nächsten Wochen muss ich zwei Mal täglich eine Creme auf diese Bereiche auftragen.
Durch diese Therapie soll ich zum einen Beschwerdefrei bleiben, zum anderen soll mein Körper wieder leistungsfähiger werden. Ich bin sehr gespannt und werde in den kommenden Wochen weiter berichten.