Schwesternpower – In 9 Wochen zum Halbmarathon

Kann man sich in kurzen neun Wochen auf einen Halbmarathon vorbereiten? Klar, sofern man bereits zu den Läufern zählt, ist das eigentlich kein Problem. Kann man sich aber in neun Wochen auf einen Halbmarathon mit 700 Höhenmetern vorbereiten, wenn man in einer Gegend wohnt, in der man mit viel Geschick 80 Höhenmeter in die übliche Laufstrecke einbauen kann? Wir werden es testen – und sind sehr optimistisch, dass wir das schaffen.

Wie genial ist das denn?

„Guten Tag Frau Kind, herzliche Gratulation zum Gewinn unseres Wettbewerbs. Unser Preis: Zwei Übernachtungen in der Aletsch Arena (DZ + HP) plus zwei Startplätze für den 30. Aletsch Halbmarathon am 28. Juni 2015“

Diese tolle Nachricht hatte ich kürzlich in meinem E-Mail-Postfach.

Der Aletschgletscher liegt in den Schweizer Alpen. Der Halbmarathon beginnt auf einer Höhe von 1950 Metern. Vorbei am Bettmersee über die Riederalp geht es weiter hinauf zum Riederhorn. Weiter führt die Strecke über den Grat entlang des Aletschgletschers, dem längsten und mächtigsten Gletscher in den Alpen. Die letzten zwei Kilometer sind dann Berglauf pur. Über den Grat des Bettmerhorns führt der steile Schlussanstieg zum Ziel auf über 2650 Meter Höhe.

Ich habe natürlich sofort zugesagt. Irgendjemand wird sich schon finden, der mit dir gemeinsam läuft, dachte ich mir. Nachdem mein Mann mir duch die Blume sagte, dass er nicht böse wäre, wenn ich eine andere Begleitperson finden würde, ist mir sofort meine kleine Schwester Nathalie (Nattchen) eingefallen.

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Nattchen ist der kleine Nachzügler in der Familie. Zwischen uns liegt mit 13 Jahren ein recht großer Altersunterschied. Vielleicht sind wir auch deshalb in vielen Hinsichten so unterschiedlich. Allerdings findet man hier und da auch ein paar Gemeinsamkeiten. Wir sind zum Beispiel beide sehr zielstrebig und bleiben am Ball, wenn wir etwas erreichen wollen. Genau aus diesem Grund war ich auch sofort davon überzeugt, dass sie die richtige Begleitung für den Halbmarathon in den Alpen ist.

Nattchen ist ein kluger Kopf. Viele Jahre steckte sie ihre Nase lieber in Bücher statt die Füße in die Laufschuhe. Doch seit mehreren Monaten ist das Lauffieber auch in ihr erwacht. Mehre Tage in der Woche springt sie nun ebenfalls in die passenden Schuhe und läuft einfach darauf los. Die 10 Kilometer-Marke hat sich längst erreicht. Zwar hat Nattchen bislang noch keine Wettkampfluft geschnuppert und sich auch von der Mittel- und Langstrecke noch nicht überzeugen lassen, doch ich bin mir zu 100% sicher, dass sie mit ihrer aktuellen Leistung in der Lage sein wird, sich in neun knappen Wochen auf einen Halbmarathon vorzubereiten und die Herausforderung in den Alpen zu laufen mit mir gemeinsam meistert.

Den Trainingsplan haben wir bereits fertiggestellt. Gestern stand der erste Fünf-Kilometer-Tempolauf auf dem Plan. Neben wöchentlichen Intervalleinheiten und einem wöchentlich um zwei Kilometer länger werdenden Lanstreckenlauf, werden wir in den kommenden Wochen versuchen angrenzende „Berge“ wie den Steiger, den Possen und sicher auch den Rennsteig und den Kyffhäuser zu bezwingen und damit ein regelmäßiges Bergantraining in den Trainingsplan integrieren.

Ihr dürft gespannt sein, denn ich werde euch in den nächsten Wochen auf dem Laufenden halten und regelmäßig über unsere Fortschritte berichten.

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