Laufen befreit, macht mich glücklich und hilft mir dabei Stress abzubauen. Diese positiven Nebeneffekte gekoppelt mit dem Drang danach besser zu werden und meine Leistungen zu steigern führen dazu, dass ich etwa fünf mal in der Woche in meine Laufschuhe steige.
Vor allem in der Vorbereitung auf den Marathon wird der Wochenumfang gesteigert, nicht in der Anzahl der Läufe, aber in der Distanz. Nicht selten ist diese Intensivierung des Trainings mit kleineren oder auch größeren Beschwerden verbunden. Bereits vor dem Marathon in Berlin habe ich mir eine Verletzung im linken Sprunggelenk zugezogen. Ich konnte nach mehr als sechs Wochen Laufpause zwar am Marathon teilnehmen, an gute Zeiten war nach dieser Zwangsruhe allerdings nicht zu denken.
Aktuell dreht sich wieder alles um den Marathon. Auf dem Plan stehen in der Woche teilweise mehr als 70 Kilometer. …und warum sollte es auch anders sein als sonst, wieder lassen mich meine Beine spüren, dass ihnen der eine oder andere Kilometer einfach zu viel ist.
Ganz klar macht mich dieser Umstand nicht glücklich, erleichtert hat mich aber das Ergebniss aus einer aktuellen Umfrage der RUNNERSWOLRD. Diese verdeutlicht, dass das Schienbeinkantensydrom zu den häufigsten Laufverletzungen zählt. 15% der Befragten gaben an, unter diesen Beschwerden zu leiden. (Ausgabe Juni 2015) Genauso geht es mir. Nur durch das Training mit der Blackroll, durch Übungen zur Besserung, durch regelmäßiges Taping und durch die „Wunderhände“ meines Physiotherapeuten kann ich weiter laufen.
Doch was genau ist ein Schienbeinkantensyndrom eigentlich? Einfach gesagt ist es eine Stressreaktion des Schienbeines. Bei den meisten Läufern treten die Beschwerden bei einer Steigerung des Wochenumfangs, einer Temposteigerung oder bei einem Wechsel des Untergrundes auf. Häufig ist eine vermehrte Pronation die Ursache. Es sind folglich Läufer betroffen, die den Fuß nach außen abrollen, statt über die Innenseite und den Großzeh. Aber auch die jenigen, die den Vorfuß zu stark belasten, leiden häufig unter diesen Beschwerden.
Was tun, wenn die Beschwerden auftreten? Wichtig – einen Gang zurückfahren. Wenn es der Trainingsplan zulässt, auf das Laufen verzichten, bis die Schmerzen gelindert sind. Zu Empfehlen sind Wärme- und Kälteanwendungen im Wechsel.
Vorbeugen kann man diesen Beschwerden eigentlich nur durch richtiges Aufwärmen, einem angemessenen Trainingsumfang sowie der richtigen Lauftechnik, auf die man ohnehin achten sollte.
Für mich heißt es jetzt durchhalten, den Marathon gut überstehen und dem Schienbein danach ausreichend Zeit zur Regeneration lassen.