Nur noch zwei Tage, dann stehe ich gemeinsam mit neun weiteren Athleten in Radloffzell am Bodensee am Start des Megathlon. Damit betreten wie völliges Neuland und freuen uns auf ein spannendes Wochenende mit viel Spaß am Sport.
Wie sind wir eigentlich auf die Idee gekommen an einem solch außergewöhnlichen Wettkampf teilzunehmen?
Bereits letztes Jahr im Herbst habe ich meiner Familie den Vorschlag gemacht gemeinsam ein Familienwochenende am Bodensee zu verbringen. Die unter uns, die sich gern sportlich betätigen, können am Wettkampf teilnehmen. Alle anderen feuern uns einfach kräfig an.
Alle waren begeistert…doch als ich dann ernsthaft wissen wollte, wen ich denn anmelden soll, wurde es plötzlich ganz still. Dem einen war es zu teuer, dem anderen zu weit, der anderen dann doch ein bisschen zu anstrengend…und so blieb die Zahl derer, die mit mir gemeinsam an den Bodensee wollten schließlich recht überschaubar. Doch zum Glück habe ich nicht nur eine tolle Familie, sondern auch tolle Freunde…und so fanden wir weitere Unterstützer und bekamen schließlich zwei Teams voll.
Was ist der Megathlon am Bodensee?
Bereits zum 11. Mal lockt der Megthlon wieder tausende Athleten an den Bodensee. Ob als Team, als Einzelstarter oder im Duo – alle wollen gemeinsam die fünf Sportarten Schwimmen, Radfahren, Mountainbiken, Inlineskating und Laufen bestreiten.
Die Distanzen…
1500 Meter Schwimmen
44,5 Kilometer Rennrad 22,7 Kilometer Inlineskating
36,4 Kilometer Mountainbiking
10,0 Kilometer Laufen
Unsere Teams – nicht perfekt, aber gewillt ins Ziel zu kommen!
Das erste Team ist ein bisschen stärker aufgestellt. Alle Athleten sind in ihrer Disziplin ausreichend trainiert um die Distanz in einer guten Zeit zu bewältigen 🙂
Unser Profisschimmer Appi …
Mit seinen 21 Jahren ist er unser jüngster Teilnehmer. Was nicht heißt, dass er die wenigsten Wettkampferfahrungen hat. Er schwimmt bereits seit 15 Jahren, was doch mal eine ordentliche Hausnummer ist.
Die meisten Wettkämpfe sind auf kurze Distanzen ausgelegt, trotzdem stand bereits mehrfaches 24-Stunden-Schwimmen mit auf dem Programm, so dass genügend Ausdauer vorhanden sein müsste. Das schöne an diesem Hobby – er tut damit auch noch Gutes. Durch seine Mitgliedschaft in der Wasserwacht des DRK im Kreisverband Sömmerda ist er ehrenamtlich als Rettungsschwimmer im Einsatz. So viel Enagement sollte auf keinen Fall unerwähnt bleiben. Wie auch einige weitere Mitgleider unserer Team, unterstützt Appi als Torwart die Fußballmannschaft des Salamander FC. Nicht ohne Gegentor, aber ungeschlagen ging dieses Team aus der letzten Saison. Und daran war auch Appi nicht ganz unschuldig.
Unser Profirennradfahrer André…
So lange er Rad fahren kann, macht er es auch. Und das nicht wenig. Mit knapp 18.000 Kilometern im Jahr fährt er definitiv mehr als der Rest des Teams zusammen.
Regelmäßig ist er auf der Radrennstrecke unterwegs und liefert damit ausreichend Wettkampferfahrung. An der Tour de France hat er noch nicht teilgenommen, schaut sich die Etappen aber unwahrscheinlich gern im Fersehen an um danach seinen nächsten Urlaub zu planen und diese teilweise wunderschönen Regionen selbst einmal mit dem Fahrrad zu durchqueren. Im Jahr 2003 stand André in Fichkona am Start vor ihm lagen 612 Kilometer und 2200 Höhenmeter, die er in 21 Stunden bezwang. Was für andere unvorstellbar ist, ist für ihn Spaß, denn dieses zählte längst nicht zu seinem schwierigsten Rennen. An seine Grenzen kam André während des Ötztaler Radmarathons. Hier galt es auf einer Strecke von 238 Kilometern 5500 Höhenmeter zu überwinden.
Und nun noch zu seinem schönsten Erlebnis – Der Radmarathon Maratona dles Dolomites mit 138 Kilometern und 4300 Höhenmetern. Diesen ist er bereits zwei Mal gefahren. Wie man sieht, haben wir uns mit André einen richtigen Profi ins Team geholt. Er kann die Zeit raus holen, die ich verliere 😉
Unsere Skatingqueen Sophie…everybodys sunshine 🙂
„Boar, ich glaube meine Beine sind die einzigen Körperteile in denen ich richtig Kraft habe!“ Und die braucht man für 22,7 Kilomter auf Inlinern auch.
Sophie hat den Sport für sich entdeckt und ist zur Zeit ständig in Bewegung. Auf den Inlinern, auf dem Rad, im Wasser…letztens hat sie sich sogar in die Laufschuhe getraut. Sport macht Spaß, das findet Sophie auch.
Da Werningshausen durch die Anbindung an die Radwege in verschiedenste Richtungen den Skatern gute Möglichkeiten bietet, ist Sophie gern gemeinsam mit uns Mädels auf den Skates unterwegs. Entlang der Unstrut können wir gemütlich bis Sömmerda fahren. Sind die Straßenverhältnisse dort irgendwann mal besser, dann wird die Runde noch vergrößert. Mit ehrgeizigen Zielzeiten ist Sophie genau die Richtige um mit uns am Bodensee ordtentlich durchzustarten. Genug Kilometer auf den Skates hat sie hinter sich gebracht, um in einer guten Zeit und vor allem gesund und glücklich im Ziel anzukommen. Sie schnuppert dort das erste Mal Wettkampfluft und ich bin gespannt ob sie dieses Gefühl genauso liebt wie ich und ich sie auch zukünftig motivieren kann an solchen Veranstaltungen teilzunehmen. Vielleicht sehen wir uns ja doch zum Inlinemarathon in Berlin.
Max hat sich noch nie wirklich für den typischen Jungssport Fußball interessiert. Dafür hat er dann aber in seiner Teenager-Zeit das Downhillfahren für sich entdeckt. Zu Beginn wurden rings um Werningshausen kleine Strecken selbst gebaut. Man traf Max eigentlich fast nur noch auf seinen Strecken und in vollem Outfit an. Auch ein Schlüsselbeinbruch konnte ihn nicht stoppen. Angst vor einem neuen Sturz hatte er nicht und so wurde die Streckenauswahl schnell erweitert. Max nahm an ersten Downhill-Rennen teil. Gute Platzierungen sicherten ihm bald einen Platz im Bergrausch-Racing-Team. Ausgestattet mit Bikes von Solid und Komponenten von Reverse stand den nächsten Erfolgen nichts mehr im Weg.
Vor zwei Jahren entschied sich Max für eine Ausbildung im Polizei-Vollzugsdienst. Um sich voll und ganz auf diese zu konzentrieren und keine verletzungsbedingten Ausfälle zu riskieren, entschied sich Max deshalb sein Hobby vorerst einzuschränken. Trotzdem ist er extrem fit, denn wer für eine Aufnahme in der Beweis- und Festnahme Einheit der Polizei trainiert muss eine gewisse Fitness und Kraft aufbringen. Wir sind überzeugt, das Max die Berge also nicht nur schnell herunter, sondern auch gut hinauf kommt.
ICH …Christiane – das verrückte Huhn im Team
Die jenigen, die meine Beiträge verfolgen wissen, wer ich bin und was ich mache 🙂 Leicht verrückt beschreiben mich meine Freunde und meine Verwandten sehr häufig. Das würde ich so nicht sagen, ich würde nur bestätigen, dass ich Hummeln im Hintern habe und jede Form der Bewegung liebe. Vor allem das Laufen hat es mir angetan. Seit mehreren Jahren bin ich nun in Laufschuhen unterwegs…meistens gemeinsam mit unserem Hund Balu. Wettkampfluft habe ich das erste Mal vor vier Jahren zum Unternehmenslauf in Erfurt geschnuppert. Seitdem nehme ich regelmäßig an verschiedenen Laufveranstaltungen teil. Egal ob Traillauf, Hindernislauf oder ein Marathon. Ich nehme alles mit und probiere alles aus. Mein letztes kleines Highlight war der Triathlon in Hamburg.
Eigentlich wollte ich das Team unterstützen und meine persönliche Bestzeit von 46 Minuten auf zehn Kilometer toppen. Doch eine längere verletzungsbedingte Pause macht das unmöglich. Totzdem werde ich mein Bestes geben und mein Team ins Ziel bringen!
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Unser zweites Team ist ebenfalls toll und aus guten Kämpfern zusammengestellt…
Benny – der Fußballer unter den Schwimmern…
Warum entscheidet sich jemand der nicht gern schwimmt für diese Disziplien? Nun ja, eigentlich wollte Benny laufen oder Rennradfahren. Aber nachdem die Diskussionen rund um die Verteilung der Teams und der Sportarten irgendwie kein Ende finden konnten, hat sich Benny kurzentschlossen bereit erklärt ins Wasser zu steigen. Das war echt klasse von ihm. Eigentlich spielt Benny seit er denken kann Fußball. Nach vielen Jahren in Riethnordhausen wechselte er ebenfalls zu den Salamandern. Hier kann er sich stolz zu einen der fittesten Fußballern zählen, denn neben dem Training und den Spielen am Wochenende begleitet er mich regelmäßig zu verschiedensten Laufevents. Auch in Hamburg ging er mit an den Start und kämpfte sich gemeinsam mit mir durch die Alster. Nun kann er mit stolz behaupten nicht nur ein sehr guter Fußballer und guter Läufer zu sein, jetzt ist er auch ein Triathlet.
Wir lassen uns mal überraschen, vielleicht schnürt am Sonntag auch Benny die Laufschuhe und ich die Schimmbrille… 🙂
Robert – der Mann mit den schmalen Waden…
Eigentlich zieht Robert das motorisierte Zweiradfahren vor. Doch für unseren Start am Bodensee hat er sich überwunden und ist in den letzten Wochen auch hin und wieder auf´s Rad gestiegen.
Am Anfang mussten wir erstmal ein geeignetes Bike auswählen. Robert besitzt selbst nämlich gar keins 😀 Er wusste auch nicht mehr so richtig, wann er eigentlich das letzte Mal auf dem Rad saß.
Auf der ersten gemeinsamen Tour mit seiner Freundin Jule kam Robert auf unglaubliche 10 Kilometer. Am nächsten Tag klagte er über Muskelkater und einen schmerzenden Hintern. Oh je… Nun ja, dennoch gab er nicht auf und blieb dem Team treu. Jetzt fährt er regelmäßig etwa zwei Mal in der Woche und kommt damit wenigstens auf die 44 Kilometer, die er am Sonntag am Stück fahren wird. Genau wie alle anderen wird er es ins Ziel schaffen 🙂
Lars – der Baum unter den Athleten…
Mit 1,92 Metern Länge ist Lars unser größtes Teammitglied. Zu seiner lieblings Sportart zählt mit Abstand das Fußballspielen. Nach vielen Jahren im Verein des SV Olympia Haßleben, die sich durch die Kreisoberliga kämpfen, wechselte er ebenfalls im letzen Jahr zum Salamander FC und unterstützt den Verein mit viel Herzblut. Mit viel Stolz trägt er seine Kapitänsbinde.
Genau wie Max entdeckte Lars im späten Teenageralter das Downhillfahren für sich. Und genau wie Max begann er dieses Hobby auf den selbstgebauten Strecken. Nach einigen Trainingsrunden rund um Werningshausen standen auch bei Lars erste Wettkämpfe an. Nie an der Front, aber auch nie im Schlussfeld! Ohne Angst bretterte er die Hügel und Berge hinab ohne sich nennenswerte Verletzungen zuzuführen.
Doch mit dem Fußball, der in der Zwischenzeit in höheren Klassen gespielt wurde, blieb weniger Zeit für das Hobby – Downhill. Das wundervolle und liebevoll gepflegte Downhillrad wurde verkauft und ein neues Mountainbike ersätzte dessen Platz. In den letzten Wochen suchte er in unserer Gegend immer wieder nach kleinen Anstiegen um sich wenigstens ein Bisschen auf die Herausforderung am Bodensee vorbereiten zu können. Festentschlossen die 500 Höhenmeter zu überwinden steht er am Sonntag am Start!
Jenny – die Frau der wir alles zutrauen…
Auf sie ist immer Verlass, das wusste ich genau. Und so stand, nachdem alle anderen gekniffen hatten, schnell fest, dass ich unbedingt Jenny in eines der Teams holen muss. Sie wird das durchziehen!
Jenny ist cool. Total geschickt geht sie einen Weg zwischen Beautyqueen und Lotterweib. Im Laden absoult gestylt freut sie sich die Freitzeit ungeschminkt und in Sporthose genießen zu können.
Obwohl sie eine absolut engagierte Mama ist, findet sie immer auch einen Weg sich neben Familie und Beruf zu bewegen. Eine abendliche Laufeinheit mit ihrer Freundin, eine Runde auf den Skates mit uns oder eine Tour auf dem Bike mit Kind und Mann. Es ist von allem was dabei und so schafft es die immer gut gelaunte Jenny fit zu bleiben.
Am Bodensee wird sie in ihre Skates steigen und die 22,7 Kilometer mit Leichtigkeit meistern. Mehrmalige Touren nach Sömmerda und zurück wurden in den letzten Wochen ins Training eingebaut. Und so steht dem Zieleinlauf in einer guten Zeit eigentlich nichts mehr im Weg. Angefeuert wird sie am Sonntag nicht nur durch uns, sondern auch durch ihre Familie, denn Mann und Sohn begleiten uns.
Vanessa – die Dancingqueen in Laufschuhen…
Braucht ihr eine gute Choreo für einen Showtanz? Dann fragt einfach Vanessa. Sie liebt das Tanzen und kann die jährliche Faschingssaison immer kaum abwarten. Meist treibt sie ihre Mädels lange vor Beginn des Spektakels ins Tanztraining. Dank ihr gibt es in keinem Faschingsprogramm nur einen Showtanz der Mädels, sondern immer mindestens zwei. In sehr produktiven Jahren auch mal drei.
Während ihrer Schulzeit lief Vanessa eigentlich viel und auch immer ganz vorn mit. Gemeinsam mit Kameraden und Sportlehrern war sie bei vielen Wettläufen dabei. Doch nach der Schule wurden die Laufschuhe in den Schrank gelegt und die Tanzschuhe geschnürt.
Im Frühjahr diesen Jahres gründete sich in Werningshausen eine Frauenfußballmannschaft. Auch Vanessa wurde zu Salamandine. Seit dem läuft sie wieder, auch wenn nur einmal in der Woche. Ab und an schafft es auch ihr Freund Max sie zum Laufen zu überreden…aber bitte ohne Stress! Gemütlich laufen und dabei quatschen können. So hat es Vanessa gern. In ihr steckt Potential. Das habe ich während der Laufeinheiten im Training gemerkt. Und so sind wir auch davon überzeugt, dass Vanessa ohne Probleme und mit einer sehr guten Zeit im Ziel ankommen wird. In ihr steckt nämlich eine echte Läuferin!
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Das sind wir also – zwei Teams die ganz viel Lust auf ein sportliches Wochenende mit viel Spaß haben. Wir werden alle unser Bestes geben, uns gegenseitig anfeuern und eine super Leistung abliefern, davon bin ich überzeugt!
Ich bin stolz mit euch dabei zu sein – bald sind wir Megathleten 😉